Virtuelle Bundles sind eine großartige Möglichkeit, Euer Produktportfolio auf Amazon zu vergrößern, Umsätze zu steigern, die Profitabilität Eurer Artikel zu verbessern und gleichzeitig Marktforschung auf der weltweit größten Produktsuchmaschine zu betreiben.
Was klingt wie die eierlegende Wollmilchsau, ist in der Tat bei Vendoren nur sehr wenig bekannt und verbreitet. Das liegt daran, dass Amazon selbst mit diesem Thema nicht hausieren geht. Auch in der VendorCentral Hilfe oder dem Ressourcen-Center ist zu virtuellen Bundles nichts zu lesen.
Im Folgenden werden wir erläutern, was Amazon unter einem virtuellen Bundle versteht, wie Ihr es selber anlegen könnt und wir gehen auf die Vor- und Nachteile ein.
Was ist ein Virtuelles Bundle?
Normalerweise arbeitet der Bestellalgorithmus von Amazon auf Artikelebene. Das heißt, wenn Ihr dem Amazon-Nutzer ein Bundle anbieten möchtet, weil Ihr denkt, dass der Kunde diese Artikel gerne zusammen kauft, müsstet Ihr ein eigenes Listing kreieren. Mit eigener Artikelnummer, eigener EAN, eigener Lagerhaltung, etc. Das ist ziemlich aufwändig, fordert Ressourcen, Zeit, und meist müssen verschiedene Abteilungen im Unternehmen eingebunden werden. Das ist auch nicht immer einfach.
Bei einem virtuellen Bundle hingegen bündelt Ihr 2 bis 5 Eurer Produkte nur virtuell über ein Amazon Excel-Sheet, Amazon kreiert eine eigene ASIN für dieses Bundle und übernimmt bei Kundenbestellungen das Pick- und Pack selber.
Euer Aufwand reduziert sich auf das bloße Ausfüllen eines Excel-Sheets!
Wie funktioniert das Erstellen eines virtuellen Bundles bei Amazon?
Amazon hat für die Anlage des Bundles ein vorgefertigtes Excel-Sheet. Das bekommt Ihr entweder über einen Fall im VC oder hier bei uns.
Ein Bundle besteht immer aus einer Basis-ASIN, quasi dem Hauptprodukt und 1-4 weiteren Zusatzprodukten.
Den Produkttitel kreiert Ihr direkt für das Bundle, bei den Bulletpoints könnt Ihr entscheiden, ob Ihr eigene verwenden möchtet oder ob Amazon diese aus den einzelnen Produkten erstellen soll. Ihr könnt dabei für jeden Bulletpoint einzeln auswählen, von welchem der Artikel er kommen soll.
Eine UVP kann auch für das Bundle gesetzt werden, unserer Erfahrung nach ignoriert Amazon diese Preis-Empfehlung aber in den allermeisten Fällen.
Die Bildzuordnung bei virtuellen Bundles
Das Erstellen des Hauptbildes für das Produkt-Bundle könnt Ihr auch Amazon überlassen, wobei die Ergebnisse oft nur semi-optimal sind.
In dieser Grafik seht Ihr die Möglichkeiten, wie das Hauptbild des Bundles gestaltet werden kann. Ihr wählt einfach nur das Template aus und Amazon nutzt die vorhandenen Hauptbilder der Einzel-Produkte und setzt daraus das Bild zusammen.
Je nachdem, welche Produkte Ihr bündeln wollt, kann das ausreichend sein und gut aussehen, oder auch nicht (zum Beispiel, wenn die Größenverhältnisse der Artikel nicht stimmen).
Es besteht die Möglichkeit, eigene Bilder für das Bundle zu gestalten und hochzuladen, allerdings nicht über den gängigen Weg per Amazon Vendor Central Katalog, sondern nur über einen Support-Fall.
Die Preisgestaltung virtueller Bundles
Als Konsument würden wir erwarten, dass ein Set aus mehreren Artikeln günstiger ist als die Summe der Einzelpreise.
Das sieht Amazon bei den virtuellen Bundles leider anders. Der Verkaufspreis des Sets ist die schlichte Addition der Verkaufspreise der einzelnen Artikel.
Wollt Ihr trotzdem einen Preisanreiz setzen, könnt Ihr die ASIN des Bundles mit einem Coupon versehen oder im VendorCentral unter Marketing -> Werbeaktionen einen Preisnachlass gewähren. Diese Möglichkeiten sind allerdings immer zeitlich befristet, so dass die Nachlässe in regelmäßigen Abständen neu vergeben werden müssen.
Der Upload zu Amazon
Das fertig ausgefüllte Excel-Sheet schickt Ihr per Fall im VendorCentral an den Support (Katalogdaten verwalten -> Produkte hinzufügen). Und schreibt bitte auf jeden Fall dazu, dass sie Euch die neu kreierte ASIN mitteilen sollen. Ihr erspart Euch damit viel Zeit und weiteres hin- und herschreiben…
Was sind die Vor- und Nachteile solcher virtueller Sets?
Vorteile | Nachteile |
Upselling Potential nutzen | Artikel wird nur angezeigt, wenn alle Einzelprodukte verfügbar sind |
Bessere Profitabilität durch höhere Warenkörbe | Keine Sales- oder Trafficzahlen im Brand Analytics |
Verbesserung des Absatzes von Langsam-Drehern | Vorteilspreis nur über Aktionen wie zum Beispiel Coupons darstellbar |
Geringe interne Kosten | Unter Umständen werden die Set-Artikel separat an den Kunden versendet |
Marktforschung – positive Ergebnisse können auf andere Vertriebskanäle übertragen werden |